Über das Projekt
Gut informiert zur Herz-OP
Ein Projekt des Bundesverband Herzkranke Kinder e.V.,
gefördert vom BKK Bundesverband
Die meisten angeborenen Herzfehler werden im Kindesalter operativ korrigiert. Die mit dem Herzfehler einhergehenden körperlichen Beeinträchtigungen der kleinen Patienten sind immer auch mit seelischen Belastungen und Verarbeitungen für das Kind und der Familie verbunden.
Kind- und elterngerechte Informationen in Vorbereitung auf eine Herzoperation sind notwendig, um die Geschehnisse zu verstehen und zu verarbeiten. Mit dem Projekt „Gut Informiert zur Herz-OP“ werden eltern- und kindgerechte Informationen weitergegeben. Mit einem Informationsnachmittag durch geschultes Personal an der betreuenden Klinik können detailliert weitere offene Fragen sach- und fachgerecht beantwortet werden. Durch diese Zusatzinformationen wird eine Vertrauensbasis geschaffen und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten gefördert. Dieses kommt dem Heilungsprozess des Kindes wieder zu gute.
Das Projekt teilt sich in 3 Module auf:
Die Elterninformation (Broschüre)
Die Kinderinformation (Kinderbuch mit begleitendem Kindertagebuch)
Die Klinikinterne Vorbereitung der Eltern/Kinder durch Fachpersonal (Schulungs CD mit Einführungsseminar und standardisiertem OP- Vorbereitungsprogramm, welches individuell durch die jeweilige Klinik erweitert werden kann)
Ziel des Informationsmaterials:
Fragen der Eltern gezielt beantworten ( was Passiert mit mir und meinem Kind am Aufnahmetag? Was am OP Tag? Wie sieht es auf einer Intensivstation aus? Wie verläuft die postoperative Pflege und Betreuung des Kindes? Was tritt nach der OP normal auf? Was ist eine Komplikation)
Eine Ergänzung zum ärztlichen Aufklärungsgespräch
Schaffen einer Vertrauensbasis zwischen Eltern / Kind und Pflegepersonal
Pflegerisches und psycho-soziales Personal als Ansprechpartner für Eltern, Kinder und wenn nötig als Vermittler zu anderen Berufsgruppen
Unterstützende positive Hilfe
Mindern von Ängsten
Sicherheit vermitteln
Wegweiser von der Aufnahme, OP Tag, Intensivstation bis zur Entlassung
Pflege und Betreuung nach der OP und alles was damit zusammenhängt, auch wie und in welcher Form Eltern bei der Pflege einbezogen werden
Gestaltung der Informationsnachmittage:
Gegebenheiten der jeweiligen Kliniken ist zu berücksichtigen
Räumlichkeiten
Technische Ausstattung, Laptop, Beamer
CD mit Powerpoint wird vom BVHK gestellt
Tag in der Woche festlegen
Maximal für 1-1,5 Stunden
Gruppengröße ca. 4-8 Personen
Begrüßung
Ziel der Veranstaltung
Fragen an die Eltern
Ob schon mal Intensivstation gesehen, - welche Vorstellungen die Eltern haben
Erfahrung mit Krankenhausaufenthalten – wie empfunden
Sind noch Informationen zum Herzfehler und operativen Verfahren durch den Arzt notwendig
Verschiedene Zugänge und Kabel am Kind, das Beatmungsgerät u.v.m werden für die postoperative Überwachung und Therapie benötigt. Der Anblick eines frisch am Herzen operierten Kind, kaum noch zu sehen, vor lauter Kabeln, Schläuchen ist für die Eltern ein Anblick, der schmerzt.
Anhand der bebilderten Power Point Präsentation erfahren die Kinder und Eltern was sie am Tag vor der Operation, am Tag der Operation und danach erwartet. Wo, und wie Ihr Kind in Narkose gelegt wird, ob es Schmerzen hat nach dem Eingriff, was dagegen getan wird. Das alles wird an diesem Nachmittag schon mal erklär tund ist an dem Tag selbst dann nicht mehr so fremd. Auch die Verabschiedung und das Bringen zum Operationssaal werden besprochen.
Von den Anwendern (Fachpersonal in den Kliniken) ist Einfühlvermögen gefordert und zu sehen, wie jeder einzelne die Information benötigt und sie verarbeitet. Es soll weder Überforderung entstehen, noch dramatisiert und schon gar nicht traumatisiert werden.
Im Anschluß an die Einführung, kann wenn gewünscht und der klinische Ablauf es ermöglicht, ein gemeinsamer Rundgang unter Einbezug der Kinderintensivstation erfolgen.
Die Räumlichkeiten werden gezeigt und mit Einverständnis der Angehörigen kann auch ein Patientenzimmer besucht werden.
Zitate aus dem Klinikalltag von Eltern:
Nach Arztgespräch........“Verstanden habe ich nur die Hälfte, als er von den vielen Kabeln und Schläuchen sprach, habe ich weggehört. Mein Mann hat dann unterschrieben.“
„...hätte mir jemand ein bisschen mehr erzählt, was mich dort erwartet, wäre ich für Katja eine größere Hilfe gewesen. So dauerte es Tage, bis ich sie ohne Zittern und Tränen besuchen konnte.“
Mit zusätzlicher Vorbereitung:“... ich bin jetzt ruhiger und sehe der OP mit mehr Gelassenheit entgegen, das überträgt sich auch auf meinen Sohn.“
Quelle: Christel Helms Projektteam“ Gut Informiert zur Herz-OP“
BVHK e.V.